Spanische Schlangen
Coluber viridiflavus
Sie ist schlank, mit langem Schwanz und einem wenig vom Hals abgesetzten Kopf. Ganz schwarz oder schwarzgrün. Starke, unregelmäßige gelbgrüne Sprenkel bilden die als Querbändern zu sehende Zeichnung am vorderen Teil des Körpers mit vereinzelten schwarzen Punkten, die zum Bauch hin verblaßt. Die obere Zeichnung wird zum Schwanz hin länglich gestreift. Die Bauchseite ist olivgrün bis gelbgrau mit seitlichen dunklen Flecken. Das ziemlich hervorstehende Auge hat eine runde Pupille. Gewöhnlich bis zu 150 cm, kann aber auch maximal 200 cm lang werden.
Lebensweise:
Sie ist überwiegend eine tagaktive Bodenbewohnerin in unterschiedlichen, größtenteils trockenen Lebensräumen unterhalb 1.500 Metern Höhe. Bevorzugt werden buschbestandene, trockene und felsige Gegenden. Eine äußerst schnelle, agile Schlange, die die Beute mit den Augen aufspürt. Verschwindet bei Begegnung mit Menschen blitzschnell in den Büschen und ist deswegen auch sehr schwer zu fangen.
Nahrung:
Frißt Kleinnager, Nestlinge, Schlangen (auch Vipern), Echsen, Frösche, Käfer, Heuschrecken und sogar Schnecken, die sie vom Boden bis ins Buschwerk jagt. Sie erdrosselt ihre Beute nicht.
Fortpflanzung:
Die Paarung findet zwischen April und Mai statt. Nach 12 - 16 Wochen werden ab Ende Juni bis Anfang September 6 - 15 Eiern abgelegt. Weitere 6 - 8 Wochen später schlüpfen etwa 25 cm lange Junge.
Bisher ist keine Nachzucht in Gefangenschaft bekannt.
Allgemein:
Besonders häufig in den Urlaubsgebieten am Mittelmeer zu finden.
Haltung
Als bissig bekannt. Da von Kannibalismus berichtet wird, ist eine Einzelhaltung zu empfehlen. Dem natürlichen Biotop entsprechend, sollte das große Terrarium mit einem sandig, felsigen Boden, vielen Versteckmöglichkeiten und kräftigen Kletterästen eingerichtet werden. Ein Wassergefäß darf natürlich nicht fehlen.
Elaphe scalaris
Herkunft:
Anzutreffen ist die tagaktive Schlange im süd-west-europäischem Raum: Spanien, Portugal, Menorca und französiche Mittelmeerküste sowie gelegentlich im Nordwesten Italiens (Calmonte & Ferri 1987).
Da sie aus Europa stammt, dürfte klar sein, dass es sich um eine geschützte Art handelt und damit meldepflichtig ist (WA II)!
Die flinke Schlange bevorzugt, trockene, steinige Lebensräume mit intensivem Sonnenlicht, oft ist sie in Steinmauern oder in Steinhaufen anzufinden, wobei jedoch immer eine Fluchtmöglichkeit in der Nähe ist (Busch). Damit ist erklärlich, warum sie so schlecht zu fangen ist.
Diese Art ist nicht giftig.
Aussehen:
Als Jungtiere haben die eine Leiter-artige Rückenmusterung (deshalb nennt man sie im englichen auch ladder-snake). Diese transversalen Streifen verblassen aber mit zunehmendem Alter, so dass nur noch die beiden Längsstreifen bei adulten Tieren vorhanden sind.
Es gibt aber auch wenige Ausnahmen bei adulten Tieren, wo diese "Leiter-Musterung" mehr oder weniger noch erhalten bleibt. So sind zwei Züchter bekannt, die davon berichten, daß ihre Weibchen die leiterartige Musterung behielten.
Jungtiere sind eher hell (beige) mit dunkelbrauner Musterung, während erwachsene Tiere fast durchgehend braun sind, die Färbung zu Bauchunterseite hin zu einem beige, sogar zu einem gelb hin zunimmt.
Einen schönen Vergleich zwischen Jung- und Alt-Tieren können Sie hier sehen.
Verhalten:
Als Jungtiere recht beiss-freudig und aggressiv. Jungtiere fauchen sehr laut bei Gefahr (Mensch!) und beissen recht schnell um sich. Besonders Wildtiere oder die F1-Generation dieser Wildtiere neigen zu einem solchem Verhalten, Nachzuchten (ab F2-Generation) haben nicht ein solch ausgeprägtes Verhalten.
Generell legt sich dieses für den Halter unangehme Verhalten mit dem Alter (wobei wir auch ein Jährling haben, der dieses Verhalten noch zeigt, dazu mehr unter "Unsere Tiere).
Allgemein sind es jedoch scheue Tiere, die in der Terraristik seltener anzufinden sind.
Grösse:
Durchschnittlich 100-120cm, aber auch bis 160 cm (seltenst)
Die menorcinischen Formen bleiben sogar unter einem Meter.
Haltung:
Terrarium:
Anfangs reicht ein großer Spinnenwürfel mit den Maßen
(LBH) 30x30x40cm. Mit etwas Geäst für die Klettermöglichkeiten ausgestattet, hat dieser den Vorteil, dass die Falltür, im Gegensatz zu den Schiebescheiben eines "herkömmlichen" Terrariums, keine Fluchtmöglichkeiten bietet.
Später sollten die oben genannten Mindestmaße eingehalten werden, wobei sich die Größe des Terrariums nach der Größe der Treppennatter richtet.
Hierfür sollte immer gelten: LBH 1,0 x 0,5 x 1,0 je multipliziert mit der Körperlänge.
Bei zwei 120cm großen Treppennattern sollte das Terrarium die Maße (LBH) 120 x 60 x 120 cm nicht unterschreiten.
Bodengrund: Sand/Torfgemisch
eine Klettergelegenheit, ein Versteck und eine Wasserschale sind Grundvorraussetzung
Luftfeuchtigkeit bei ca. 45% bis 65%
Futter:
Mäuse, kleine Echsen, Vögel, es wird sogar von kleinen Kaninchen berichtet. Die Tiere gehen gut ans Futter.
Fütterung bei adulten Tieren alle 10-14 Tage bei entsprechend großen Beutetieren.
Die Treppennatter stellt teilweise recht früh die Nahrungsaufnahme ein (Ende August bis Mitte September) und geht dann in die Winterruhe über.
Generell wird der Treppennatter ein sehr gutes Fütterungsverhalten bescheinigt (geht schnell und gut ans Futter), was wir aber unseren beiden Tieren bedingt absprechen.
Natrix natrix

Grösse:
Männchen bis 90 cm, die Weibchen bis 130 cm. Die Ringelnatter wird offenbar in Italien am größten. Das größte gemessene Exemplar ist ein Weibchen von 147 cm Länge aus der Gegend von Larniano (San Giumiano, Siena). Das größte Männchen hatte eine Länge von 110 cm und stammt aus Borgiolo (Liguria)
Nahrung:
Erwachsene Ringelnattern fressen vorzugsweise Lurche (Frösche, Molche und Kröten, ohne Unken und Feuersalamander), ferner Fische. Die Beutetiere werden nicht durch Umschlingen festgehalten und wenn möglich kopfvoran verschlungen. Lebende Frösche und Kröten werden meistens an den Beinen erwischt, andernfalls können sie sich dem Verschlucktwerden ernsthaft widersetzen, indem sie den Körper mit Luft voll pumpen. Beim Verschlucktwerden pflegen sie auf eine spezielle Art zu quaken; unter Umständen kann man eine fressende Schlange an diesem Froschruf finden. Größere Fische werden zuerst ans Land gebracht und erst dort gefressen. Junge Ringelnattern fressen auch Kaulquappen und Regenwürmer.
Fortpflanzung:
Im Juli werden die 10 bis 40 Eier an feuchtwarmen Stellen (Misthaufen, Baumstrünke, Uferhöhlungen usw.) abgelegt. Frisch aus der Kloake ausgetreten, sind die Eier etwas klebrig, so dass sie meist in Klumpen anzutreffen sind. Die anfängliche Größe der Eier variiert von 20 bis 36 mm Länge und 10 bis 18 mm Breite. Je größer das Weibchen, um so größer sind im allgemeinen die Eier. Die Reifezeit dauert 8 bis 10 Wochen und ist temperaturabhängig. Die im Herbst befruchteten Eier werden jeweils erst im nächsten Frühjahr gelegt.
Lebensraum:
An einem Teich von 200m x 50m haben ich dasselbe Tier praktisch überall angetroffen, gelegentlich bis 50m vom Ufer entfernt. An einem 8m breiten Bach stellte ich ein Territorium von 250m längs und 80m quer zum Bach fest.
Tageszyklus:
Im Frühjahr und Herbst sind die Tiere von 10:00 bis nachmittags 14:00 Uhr aktiv und zwar vorwiegend bei windstillen, wolkenlosem Wetter. Im Sommer kann man die Schlange auch bei leichtem Regen beobachten. Vor allem trifft man sie in der warmen Jahreszeit bei leicht bedecktem, schwülem Wetter im Freien, während sie sich bei heißem, schönem Wetter nur in den Morgen- und Abendstunden sonnt und die Mittagszeit im Halbschatten oder im Wasser verbringt. Die optimale Temperatur liegt bei 24 Grad und einer relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 80%.
Elaphe longissima

Merkmale:
Gesamtlänge bis 2,2 m, meist jedoch nicht über 1,5 m. Sehr langgestreckt und schlank, glattschuppig oder im letzten Körperdrittel schwach gekielt. Der Kopf ist schmal und wenig abgesetzt. Die Pupille ist rund.
Die Oberseite kann verschiedene Braun-, Grau- oder Grüntöne aufweisen. Meist ist der Körper nicht gleichmäßig gefärbt sondern hellt zum Kopf hin auf. An den Körperseiten sind häufig deutliche weiße Striche oder Streifen ausgebildet. Neben dem hellen Nackenfleck weisen viele Jungtiere auch einen dunklen Längsstreifen hinter den Augen auf. Charakteristisch ist bei vielen Tieren ein verwaschener Streifen der vom Auge zum Mundspalt verläuft. Die Unterseite ist gelbweißlich bis gelb und bei adulten Tieren ungefleckt.
Lebensraum und Verbreitung:
Die Äskulapnatter ist in Europa von NO- und NW-Spanien über Frankreich Mitteleuropa, die Balkanhalinsel bis zur Südukraine und nach Süden bis NO-Kleinasien verbreitet. In Deutschland leben noch 4 autochthone Populationen im Donautal bei Passau, an der unteren Salzach in Burghausen, im Rheingau-Taunus und im Neckar-Odenwald.
Sie lebt bevorzugt in lichten, sonnigen Laubwäldern, alten Steinbrüchen, Weinbergen, an Ruinen und steinigen gebüschreichen Südhängen. Häufig in Wassernähe. Die Höhenverbreitung reicht bis 2000 m.
Die Äskulapnatter ist wärmeliebend und tagaktiv. Sie ist bodenbewohnend, klettert aber auch ausgezeichnet.
Die Nahrung hauptsächlich besteht aus Kleinsäugern, Vögeln und deren Eier. Jungtiere ernähren sich dagegen hauptsächlich von Eidechsen. Große Beutetiere werden durch Konstriktion getötet.
Das Gelege besteht aus bis zu 20 Eiern (meist 5-8), die in hohlen Bäumen, Mist- und Laubhaufen oder Mauerspalten abgesetzt werden.
Lebensweise:
Die saisonale Aktivitätsperiode kann bei günstigen Witterungsbedingungen mit Ende März einsetzen, meistens jedoch erst im April und endet mit Anfang November. Die Aktivität der Jungtiere ist zeitlich etwas verzögert. Die Hauptaktivitätsperiode liegt in der Zeit von Mai bis Juni, abhängig von der Höhenlage. Während dieser Zeit finden auch Fortpflanzungsaktivitäten und der Hauptanteil des Beuteerwerbs statt. Die Äskulapnatter ist überwiegend eine tagaktive Schlange die vor allem bei sonnigen oder wechselhaften Wettern und bei höherer Luftfeuchtigkeit beobachtet werden kann. Unter heißen Bedingungen im Hochsommer können die Schlangen auch während der Dämmerung gesichtet werden. Unter windigen Witterungsverhältnissen verlassen die Schlangen ihre Verstecke selten. Zamenis longissimus gilt allgemein als ortstreu. Besonders Männchen können aber während der Paarungszeit, Wanderungen von mehreren hundert Metern, bei einer Wandergeschwindigeit von 2-8 m/min, zurücklegen. Bei Gefahr flüchten die Schlangen meist hangaufwärts in Büsche aber auch auf Bäume.